Donnerstag, 7. April 2011

Sven

Kennt jemand den IKEA-Designer Sven Brødersson? Ist auch sehr schwer möglich: Es handelt sich dabei nämlich um den (noch?) imaginären Künstlernamen, den ich für meinen Lebensgefährten ausgewählt habe. Aber mal von Anfang an:

Wir waren am Wochenende bei Freunden und haben uns über Wohnungseinrichtung, Deko-Ideen und die neue IKEA-Werbung unterhalten. Die Werbung, wo eine Familie in einer leeren Wohnung wohnt, in der die Möbelstücke durch Klebeband auf dem Boden angedeutet sind. Schließlich ließ mein Lebensgefährte die Bemerkung fallen, IKEA hätte ja auch nicht wirklich neue Ideen, das sei doch alles irgendwie schon mal dagewesen und er könnte das alles auch.


Blauer Stuhl © Elheim / PIXELIO
 Ich bin immer leicht genervt, wenn jemand (und dann auch noch mein Lebensgefährte!) ständig darauf herumpocht, dass alles Mögliche schon mal da war und keiner mehr neue Ideen hätte. Sich beschweren kann ja irgendwie jeder – soll doch mal jemand was wirklich Neues erfinden! Idealerweise müsste die Idee dann aber auch mal zu Tage gefördert und dann möglichst rasch dem breiten Publikum bekannt gemacht werden.
Eine verpasste Gelegenheit, eine wirklich gute Idee in bare Münze umzuwandeln, hatten wir ja schon in diesem Jahr: Eine Trinkflasche für Hunde für unterwegs. Wir haben einen Hund, den wir sehr lieben. Also sorgen wir auch selbstverständlich gerne für sein Wohl. Dazu gehört, dass wir immer Wasser für ihn dabei haben, wenn wir bei sommerlichen Temperaturen mit ihm unterwegs sind. Wir haben ihm beigebracht, aus Sportflaschen zu trinken. Es gibt ja mittlerweile überall isotonische oder auch andere Getränke aus PET-Flaschen mit „Schnuddel“ (wie heißt der Verschluss eigentlich, den man zum Trinken herauszieht und mit dem man durch Herunterdrücken die Flasche wieder dicht verschließt?). Eine solche Flasche haben wir geleert, mit Leitungswasser gefüllt und mit dem Namen unseres Hundes beschriftet, nicht dass noch aus Versehen eines der Kinder aus der Hundeflasche trinkt.

Irgendwann sagte mein Lebensgefährte, dass man das bestimmt auch vermarkten könne. Wir haben also ein bisschen gesponnen, mit möglichen Markennamen jongliert und uns auch über die Farbe des Etiketts geplaudert. Keine vier Wochen später stand dann bei einem Discounter mit vier Buchstaben ein Hunde-Unterwegs-Set mit genau so einer Flasche (und noch einer Art zweckentfremdeter Frühstücksbox), auf der ein Hundeschatten abgebildet war. Was haben wir gestaunt, uns ein bisschen geärgert, aber trotzdem noch gelacht darüber, dass wir offensichtlich sehr nah am Zeitgeist sind.

Zurück zum vergangenen Wochenende: Als mein Lebensgefährte dann so richtig vom Leder zog und erzählte, was er denn alles so gestalten würde und wie das dann aussähe, habe ich ihm vorgeschlagen, diese Ideen doch mal zu Papier zu bringen und ggf. ein Modell davon zu basteln. Ich würde das dann für ihn unter dem Namen Sven Brødersson an IKEA senden. Dann könnte er seine Ideen so richtig ausleben und käme er ganz groß raus. Unter seinem bürgerlichen Namen hätte er vermutlich keine Chance – zumindest nicht bei IKEA; die heißen dort doch alle irgendwie Mats Ingverson, Jan Svenström oder so – schließlich muss das schwedische Flair belebt werden.

Wenn Sie also mal was von Sven Brødersson entdecken sollten – denken Sie bitte an mich.
Vielen Dank!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen