Das muss ich
jetzt mal loswerden, sonst platze ich noch:
Ich teile das
Büro mit einer Kollegin (ca. 30 Jahre jung, nennen wir sie mal der Einfachheit
halber Frau Schneider), die so wirklich gar nichts richtig gebacken bekommt,
abgesehen vom pünktlichen Feierabend um 17:00 Uhr. Dafür kommt sie selten
um 8, macht aber regelmäßig ausgedehnte Mittagspausen. Für eine bezahlte
40-Stunden-Woche ist das recht sportlich. Aber das ist nur eine Facette ihrer
Persönlichkeit.
Ich bin immer
wieder unangenehm fasziniert, mit welcher Sorglosigkeit sie Aufgaben verteilt,
die sie locker selbst bewältigen können sollte. Um eine Akte aus dem Keller zu
holen, wird ein Student beauftragt, der vielleicht gerade auf dem Weg zu
Gericht, zur Hauptpost oder in die Ausleihbibliothek ist. Macht nichts, Frau Schneider
braucht ja eine Akte!
Das ist der Beweis - von mir selbst aufgenommen!!! |
Ein weiteres
Fazsinosum ist das Chaos am Arbeitsplatz – vom Chaos der persönlichen
Erscheinung und der Zusammenarbeit mal abgesehen (das würde zu weit führen und
klänge extrem fies).
Notizklebezettel rund um den Bildschirm, am
Telefon und auf der Tastatur sind da noch putzig.
ABER: Für jeden
Vorgang wird ein breiter Ordner angelegt, unabhängig
davon, ob direkt jede Menge Papier dahineinkommt oder erst einmal nur
fünf/sechs Blatt. Die Folge: Unser Büro quillt von Ordnern über. Ich habe mich
schon arg zurückgezogen und archiviere sofort, wenn ein Vorgang abgeschlossen
ist (laufe ich halt in den Keller, wenn ich doch mal was später wieder
benötigen sollte) und wir verfügen über in etwa gleiche Regalflächen.
Mittlerweile komme ich an meinen abschließbaren Wandschrank nur noch heran,
wenn ich vorher 3 (in Worten: DREI!!!) Reihen Ordner davor zur Seite räume.
Meine Regalwand auf meiner Seite des Raumes hat sie Gott sei Dank noch nicht
komplett zugeparkt.
Mein Chef hat
sich in seinen Urlaub verabschiedet mit den Worten (an mich gerichtet, da die
Kollegin selbst im Urlaub war): "Und sehen Sie mal zu, dass das hier
ordentlich aussieht, wenn ich wiederkomme. Ich ertrage diesen Anblick nicht
mehr." Hallo? Das sind doch nicht meine Ordner und ich gebe mir schon alle
Mühe, wenigstens "meinen Stall sauber zu halten" (und ich versuche,
den Anblick vom Rest des Raumes auszublenden).
Wir erwarten
quasi stündlich die Anlieferung der Zusatzregale. Aber im Ernst: Selbst wenn
wir alle Wände des Raumes komplett mit Regalen bis unter die Decke stellen
würden, hätte sie schon jetzt zu viele Ordner (in dem Büroraum, aus dem sie vor
ca. neun Monaten ausgezogen ist, stehen auch noch Altlasten herum).
Und jetzt
kommts: Gerade eben ist sie bei dem Versuch, an ihren Schreibtisch zu gehen,
über im Weg stehende/liegende Ordner gestolpert...
Nennt mich
fies, aber ich musste mich arg konzentrieren, dass ich nicht ganz laut
lospruste.
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